Das laute Knallen erwies sich am Freitagmorgen in der Johannes-Grundschule schnell als sehr harmlos: Eine Projektgruppe experimentierte zum großen Thema „Luft und Wind“. Dabei stellten sie nicht nur farbige Windspiele, Barometer und Wetterfahnen her, sondern faltete auch große Knalltüten aus Zeitungspapier. Das besondere Vergnügen dabei: Die mussten natürlich auf den Fluren ausprobiert werden.
„Im Vordergrund der drei Projekttage stand die Idee: Unsere Schule soll schöner werden!“, beschrieb Schulleiter Gerrit Feld die Zielplanung und Themenfindung. Dazu gehörte auch die Gartengruppe, die mit Konrektorin Eva Storm hinter der Schule sich abrackerte und „dabei zuerst einmal unglaublich viel Unkraut zupfte“. Erst dann konnte man Feuerbohnen am Stangenzelt säen, eine kleinen Teich anlegen, ein Insektenhotel aufstellen und viel Neues pflanzen: Himbeeren, Sonnenblumen, Kürbisse, Kresse, Stauden.
Eine andere Gruppe malte neue Schulhofspiele auf und erfand und bastelte „Regenpausenspiele“ für alle ein Englisch-Tischfußballspiel und Brettspiele wie Dame und Mühle. Dazu wurden passend auch Spielkisten zum sicheren Aufbewahren angefertigt: Jetzt warten zu mindestens die Gruppenmitglieder auf Regen. Tastspiele für eine „Fühlstraße“ klebte eine Gruppe aus Fäden, Wolle, Pappe, Strohhalmen und anderen Materialien zusammen. Das alles musste dann mit geschlossenen Augen ertastet und erkannt werden.
Um sehr sichtbare Verschönerungen ging es anderen Gruppen: Eine bastelte Figuren aus Pappröhren und malte sie fantasievoll mit Gesichtern an, um danach als „Pappfigurenkabinett“ ausgestellt zu werden. Oder Schüler strichen die Pinnwände neu. Einem großen Künstler widmete sich einige Jungen und Mädchen. Sie studierten Joan Miro und probierten sich an seiner Kunst im Malen und Gestalten. Ein Ergebnis konnte sich sehen lassen: Ein großformatiges Bild, das aus 28 Teilen zusammengepuzzelt werden musste. Eine Wand zum Aufhängen dafür hatten sie im Schulgebäude schon ausgemacht.
Unterwegs im ganzen Haus war die Sondergruppe „Schülerreporter gesucht!“. Wir trafen zufällig unsere jungen „Kollegen“ Markus und Jonas aus der Klasse 4b beim Recherchieren und Fotografieren. Ihre Aufgabe hieß, mit Hilfe von Annika Elkmann und Christoph Lindemann: eine Projekt-Schülerzeitung herausgeben. Getextet und gestaltet wurde an PCs. Die Herausgabe werde wohl noch ein Woche beanspruchen, mussten die jungen Zeitungsleute eingestehen.
Auf „Spurensuche“ besonderer Art und damit auf eine lange Reise in die Geschichte begab sich eine Gruppe und besuchte dabei auch die beiden katholischen Mesumer Kirchen. Bei einer Führung erfuhren sie dort viel vom gemeinsamen Patron: St. Johannes Baptist. Denn die Mesumer gaben schon ihrer ersten Schule um 1800 den Namen des Kirchenpatrons. Die heutige Grundschule ist schon das vierte Johannesschul-Gebäude.
Darum mussten sich die Eltern dieser Gruppe noch gedulden, als sie wie viele andere Zum Abschluss der Projekttage am Freitag ab 11 Uhr in die Schule kamen. Sie alle konnten sich das Schöne, Fantasievolle und Kreative aus drei Tage fleißigen Schaffens ihrer Kinder ansehen.
(Text und Bilder Franz Greiwe)
(29) Knalltüten falten und Luftdruckexperimente – spannende und lustige Aufgaben für eine Gruppe
(35) Endlich: Schlusspuzzle am großformatigen Miro-Bild
(27) Nach getaner Pappröhrenarbeit: Die Gruppe mit ihrem „Pappfigurenkabinett“
(24) Die Zeitungsreporter Markus (r.) und Jonas bei ihrer Reportagearbeit über das Tischfußballspiel
(20) Die „Fühlstraße“ beim Tastspiel in der Testphase mit den fleißigen Machern
(15) Die Gartengruppe hinter der Schule bei der Arbeit